Wussten Sie schon, dass unreife Ferkel die Infektionsanfälligkeit aller Ferkel in der Gruppe erhöhen?

Wussten Sie schon, dass unreife Ferkel die Infektionsanfälligkeit aller Ferkel in der Gruppe erhöhen?

Eine typische Situation: Die Geburt wurde für Donnerstag geplant, ein hoher Anteil der Wurfgruppe ferkelt aber bereits am Dienstag. In solch einem Wurf befinden sich dann häufig unreife Ferkel. Diese erkennt man an einer vorgewölbten Stirn, angelegten Ohren („Race"-Ferkel oder „Delphinkopf") sowie an Falten hinter der Rüsselscheibe (Hales, 2013). Mögliche Ursachen für die unreifen Ferkel könnten Infektionen in der Trächtigkeit, z.B. mit PRRS, Circovirus, Parvovirose und Influenza sein bedingt durch eine fehlende Uterus-Protektion. Aber auch eine nicht optimale Nährstoffversorgung der Föten in der Trächtigkeit kann zu unreifen Ferkeln führen (Quelle: Amdi et al., 2013). Das Problem für die unreifen Ferkel liegt vor allem darin, dass sie gegenüber ihren voll ausgereiften Wurfgeschwistern ungleiche Startchancen haben. Während das Geburtsgewicht reifer Ferkel bei knapp 1300 g liegt, kommen unreife Ferkel nur auf etwa die Hälfte (ca. 700 g).
Ein unreifes Ferkel ist schwach, nimmt nur wenig Kolostrum auf, ist dadurch krankheitsanfälliger und verliert in den ersten Stunden an Gewicht. Mischt man diese frühgeborenen Ferkel mit anderen Würfen, erhöht sich die Infektionsanfälligkeit aller Mischgruppen. Zudem reduzieren schwache Ferkel die Milchleistung der Sau und die Zusammensetzung des Kolostrums bei Frühgeburten unterscheidet sich von normalen Geburten und benachteiligt die Ferkel in ihrer Entwicklung zusätzlich.
Deswegen sollte das Ziel sein, dass die Sauen zum optimalen Zeitpunkt abferkeln, keinesfalls zu früh!
Ferkelt eine komplette Sauengruppe 2 bis 3 Tage zu früh ab, ist eine Abklärung mit dem Tierarzt ratsam.
Mehr Tipps und Tricks zur Ferkelaufzucht erfahren Sie in unserem Heft „Typisch Saugferkel“. Hier können Sie es kostenlos downloaden: Download

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